“Wozu braucht man eine Content Marketing Strategie? Genügt es nicht einfach nützliche Inhalte zu erstellen und sie zu verbreiten? Wenn jemandem mein Content gefällt, kommt er auf meine Seite. Er sieht doch, dass ich auch sonst super bin und engagiert mich dann gleich als Coach oder Berater.”
Diese Fragen und Meinungen höre ich oft. Sie sind nützlich, zeigen sie doch ganz klar die Denkfallen in die man gerät.
Damit du auf der Content Marketing Straße ans Ziel kommst, lass uns über die Strategie reden…
Content Marketing wird häufig gleichgesetzt mit dem Erstellen und Teilen von Inhalten. Das ist grundsätzlich völlig korrekt. Nur passiert das Ganze nicht zum Selbstzweck.
Aus meinem Grundlagenbeitrag zum Thema Content Marketing weißt du bereits, dass es um den Aufbau von Kompetenz und Vertrauen geht. Das wird noch verstanden und auch häufig als Argument angeführt. Aber wie der Prozess des Vertrauensaufbaus funktioniert, wird oft leider völlig missverstanden.
Vertrauensaufbau
Der Kurzschlusskreislauf geht etwa so:
Du erstellst Content. -> Viele klicken darauf. -> Den meisten gefällt was sie lesen. -> sie kaufen sofort bei dir. -> Du verdienst Geld.
Ach, wäre das schön. 🙂
Nein, so leicht ist es leider nicht. Die Sache ist etwas komplexer und geht weder einfach noch schnell.
Die Wahrheit ist, es wird niemand beim ersten Besuch deiner Website von dir kaufen. Peng! Seifenblase zerplatzt. Tut mir Leid. Und es kommt noch schlimmer. Kaufentscheidungen brauchen Zeit und Vertrauen. Da du keine Brötchen für 0,50 ct, sondern kostenintensive Dienstleistungen verkaufst, brauchen die Kaufentscheidungen sehr viel länger und bedürfen sehr viel Vertrauen. Mehr erfährst Du hier: Google’s Zero Moment Of Truth (ZMOT).
In Wirklichkeit geht es so:
Du erstellst Content. -> Viele klicken darauf. -> Eventuell gefällt es deinen Besuchern, dann bleibst du im Gedächtnis. -> Vielleicht sehen sie noch mehr Content von dir und besuchen dich wieder. -> Du baust Vertrauen und eine Beziehung zu deinen Besuchern auf. -> Wenn sie deine Dienstleistung brauchen, erinnern sie sich an dich und kommen auf dich zurück.
Du siehst, der Prozess ist umfangreicher als man denkt. Und das ist der Grund, warum du eine Content Marketing Strategie brauchst. Die Strategie ist letztlich dazu da, genau diesen Prozess der Customer Journey (dt.: Die Reise des Kunden) aufzufangen und abzubilden.
Die Infrastuktur
Damit du eine Strategie aufbauen kannst, benötigst du zunächst erst einmal die entsprechende Infrastuktur deiner Webpräsenz.
Das Wort Webpräsenz sagt sich immer so leicht dahin. Nein, es ist eben nicht “nur” Deine Website gemeint, sondern eben deine gesamte Präsenz im Web. Also auch die Sozialen Medien und die Auffindbarkeit in Suchmaschinen.
Die grundlegenden Bestandteile deiner Webpräsenz sind:
- Website mit Blog (!)
- Accounts in den für dich und deine Branche wichtigsten Soziale Medien
- Gute Auffindbarkeit in Suchmaschinen
- Funktionierendes E-Mail-Marketing
Damit es für einen potenziellen Kunden überhaupt möglich ist, über dich im Netz zu “stolpern” und das möglichst mehrfach, geht es nun an die Verknüpfung der einzelnen Plattformen.
Die Praxis
Ja, wir reden immer noch über das Thema Inhalte. Und wir nähern uns dem spannenden Teil. 🙂
Im Zentrum Deines Online Marketing Universums steht deine Website mit dem Blog, in dem du regelmäßig frische und nutzbringende Inhalte erstellst.
Nachdem du deine Inhalte erstellt hast, teilst du diese über die für dich sinnvollsten Social Media – Kanäle. Achtung! Nicht etwa den gesamten Post, sondern nur den Titel, den Link zum Post, das Bild zum Blogpost und einen Antext, der neugierig macht und den Inhalt “verkauft”.
Zum Aufbau deines Blogposts, scheibe ich in einem anderen Beitrag noch viel ausführlicher. Hier nur soviel. Jeder deiner Blog-Artikel hat:
- einen keywordbeinhaltenden Titel
- einen inhaltverkaufenden Antext
- ein ansprechendes Bild
- ein Video oder Podcast über deinen Artikel (Ich weiß, darum würdest Du dich gern drücken. 😉 Wenn du den Turbo in Sachen Online Marketing zünden willst – machst du besser ein Video.)
Nun postet Du nicht nur auf deiner Seite. Du suchst dir passende Facebook / Google + / Xing – Gruppen mit deinem Zielpublikum und postet auch dort. Nicht übertreiben! 2-3 Gruppen reichen. Bitte beachte auch immer die Relevanz deines Contents. Ziel ist es, die Besucher wieder auf deine Website zu führen, damit sie “warm” mit dir werden und dich kennenlernen.
Du hast mittlerweile guten Content auf deiner Seite. Da deine Inhalte relavante Fragen deiner Zielgruppe beantworten, wird auch Google nach und nach “warm” mit dir und positioniert deine Inhalte (Antworten) immer besser. Nun hat jemand eine Frage zu einem bestimmten Problem in deinem Fachbereich bei Google eingegeben. Und wer lacht ihm da an oberster Stelle entgegen? Donnerwetter, da ist ja schon wieder dieser Coach.
Bingo! Der Kreislauf der Vertrauensbildung ist in vollem Gange. Der Besucher ist bestimmt schon 2- bis 3-mal auf Deiner Website gewesen. Jetzt denkt er sich – natürlich übertieben vereinfacht: “Das sind richtig nützliche Infos. Ich trage mich mal in seinen Newsletter ein, damit mir nichts mehr entgeht.”
An diesem Punkt angekommen, kann das E-Mail-Marketing seine volle Kraft entfalten. Denke daran, 80% deiner Umsätz werden über das E-Mail-Marketing kommen – denn das ist Vertrauensaufbau pur. Du landest im aller Heiligsten, dem persönliche Postfach. Mein Rat: Lege entsprechend viel Liebe und Nutzen in deine E-Mails, damit das Vertrauen in dich gerechtfertigt bleibt.
Ich gebe zu, das war eine sehr verkürzte Darstellung der Anwendung einer Content Marketing Strategie. Doch ich denke, dass so ein Überblick hilfreich und nützlich ist. In den folgenden Posts nehme ich die einzelnen Elemente auseinander und beleuchte alles ausführlich.
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