SEO Grundlagen für Coaches und Berater | Von exotischen Tieren und neuen Welten

SEO Grundlagen für Coaches und Berater | Von exotischen Tieren und neuen Welten

SEO Grundlagen für Coaches und Berater | Von exotischen Tieren und neuen Welten

Suchmaschinenoptimierung (kurz: SEO) scheint so ziemlich das geheimnisvollste Thema im Bereich Online Marketing zu sein.

Google hat die Bewertungsfaktoren in den letzten Jahren so stark verändert, dass es Zeit ist, mit dem oft verbreiteten Unsinn aufzuräumen und dir eine leicht zu lesende Landkarte für die neue SEO-Welt an die Hand zu geben.

Die gute Nachricht vorweg: Für dich als Coach ist SEO viel einfacher geworden. Nach einem Spaziergang durch den Google-Zoo, lassen wir die alte Welt hinter uns und setzen die Segel in Richtung neue Suchmaschinenwelt…

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Da ich nicht davon ausgehen kann, dass du ein Profi in Sachen Suchmaschinen bist, hole ich etwas aus. Keine Sorge nur etwas. 😉

Wann immer ich mit Kunden über das Thema rede, ist die größte Herausforderung die De-Programmierung alter und vor allem falscher Vorstellungen darüber, was Suchmaschinenoptimierung ist und wie sie funktioniert.

Sofort fallen die typischen Schlagworte:

  • Keywords
  • Link-Building / Anzahl Backlinks
  • PageRank
  • SERP – Position (Top 10, etc.)

Die „Link-Building und Keyword“ – Welt

Die weit verbreitete Praxis in dieser Vorstellungswelt und die daraus resultierenden, fest verankerten Glaubenssätze lauten stark vereinfacht so: Ich muss meine für mich wichtigen Keywords auf meiner Website einbauen. Suche mir viele andere Seiten wo ich meine Links einfügen kann und versuche möglichst viele Backlinks mit meinen wichtigen Keywords zu erhalten oder aktiv aufzubauen.

Wenn du dich hier wiederfindest, muss ich dein Weltbild erschüttern: Falls du auch nur eine dieser Taktiken anwendest, wirst du keines deiner SEO – Ziele erreichen.

Ich gebe zu, dass es nicht leicht ist bezüglich SEO auf dem Laufenden zu bleiben. Vermutlich lässt man deshalb so schwer von alten Vorstellungen los weil man froh ist, wenn man überhaupt etwas von dem „Technik-Kram“ verstanden hat.

Doch seit 2011 hat sich die Google-Welt verändert und wir müssen uns damit auseinandersetzen. Es ist Zeit für einen Rundgang durch den Zoo.

Der Google-Zoo

Das Ziel von Google ist es, die weltbeste Suchmaschine zu werden bzw. zu sein. Das ist keine Selbstlosigkeit, sondern schlicht die Sicherung der Marktposition. Google formuliert es ungefähr so:

„Die qualitativ besten Antworten auf Fragen liefern.“

Damit die Antworten eben immer hochwertiger werden, verpasst Google seinen Algorithmen – also quasi den Bewertungsfaktoren – regelmäßig eine Auffrischung (Update). Das passiert mehrmals im Jahr. Einige dieser Updates waren aber so dramatisch (wenn man Anhänger der alten Welt war), dass wir sie nachfolgend besprechen müssen.

Panda Updates

Im Februar 2011 führte Google sein „Panda“ Update ein. Diese Algorithmusveränderung erkennt vor allem so genannten Duplicate Content, also doppelten Inhalt und vermindert das Ranking (Platzierung) von sich ähnelnden Seiten.

Wesentliches Ergebnis: Wir können uns verabschieden von PR-Artikeln, die über verschiedene Plattformen verteilt werden und von Blog-Beiträgen, die doppelt auf irgendwelchen Seiten gepostet werden.

Penguin Update

Mit dem Penguin Update im April 2012 rückte Google dem Keyword-Spam zu Leibe. Websites mit keywordlastigen Backlinks, überoptimierten Websites die unnatürlich häufig ein Keyword beinhalten und Seiten ohne Authorative-Links gerieten ins Visier und wurden aussortiert.

Wesentliches Ergebnis: Wir können uns von der Illusion der VIELEN Backlinks verabschieden. Das einzelne Keyword wird für Google zunehmend uninteressant. Viel wichtiger wird die Frage des Themas einer Seite. Relevant sind also alle Worte und Nebenbegriffe, die eben zum Thema dazugehören. Mehr dazu siehe unten.

Hummingbird Update

Mit dem Hummingbird Update im August 2013 versuchte Google vor allem die Fragen, die an Google gerichtet werden, besser zu verstehen und zu interpretieren. Ziel war, auch angetrieben durch Sprachsteuerungen z.B. im Smartphone, „normale“ Fragen korrekt und kontextbezogen zu beantworten. Dieses Update war also weniger SEO bezogen, es sollte Google eher „smarter“ machen und ist vor allem deshalb relevant, weil es Googles Weg hin zu einem semantischen Verständnis der Worte und Anfragen aufzeigt.

Hier findest Du weitere Informationen zu den Google-Updates.

Neue-Seo-Welt-Uebersicht

Auf in die neue SEO – Welt

Nun habe ich ja in der Einleitung geschrieben, dass die neue Welt dir als Coach oder Berater das Leben einfacher macht. Die Frage ist natürlich warum?

Ich denke es wurde klar, dass Google seine Anstrengungen, die qualitativ besten Antworten zu liefern, ernst nimmt. Worauf kommt es also an, um es Google recht zumachen? Im Grunde läuft alles auf einen Punkt hinaus:

Erstelle deine Inhalte für Menschen und nicht für die Suchmaschine.

Wenn du diesen Leitsatz als Filter für alle deine Inhalte und Aktionen im Netz nimmst, dann kommen die Effekte, die Google so hoch bewertet, (fast) von allein:

  • qualitativer Content
  • hochwertige Backlinks
  • Social Signals (Erwähnungen und Links aus den Sozialen Medien)
  • Verbreitung deiner Inhalte
  • Domain und Page Authority (also Bewertungsfaktoren bzgl. der Wichtigkeit und des Einflusses deiner Webite)

Es geht nicht mehr um die Links allein (ging es noch nie). Es geht zunehmend um die Frage: Bist du eine Autorität im Netz? Oder: Wirst du von Autoritäten erwähnt? Auch die Frage: Was ist ein Link? ist nicht mehr so leicht zu beantworten. Erwähnungen in Tweets und Facebook-Posts sind ebenso relevant, wie ein hochwertiger Backlink. Es geht um Community und Branding. Es gibt keine Abkürzungen. Aber Aufwand und Engagement Qualität und originelle Inhalte zu liefern, wird belohnt.

Und es gibt ein Wort, das für mich alles vereint: Content Marketing.

Was kannst du tun, um die neue SEO – Welt zu erobern?

Kommen wir also zum praktischen Teil. Zunächst ein paar Tipps zu den Lernerfahrungen aus der alten Welt.

Was du bitte nie wieder machst oder einsetzt (und falls dir eine Agentur eine der folgenden Maßnahmen vorschlägt, beende das Telefonat oder wenn du vor Ort bist, verlasse schnellsten die Agentur):

  • Keywords gehäuft in Seiten unterbringen
  • automatisiertes Link-Building über irgendeine Software
  • massig Backlinks auf deine Seite leiten
  • in PR-Portalen posten
  • genau gleiche Artikel auf unterschiedlichen Plattformen veröffentlichen

Soll das heißen, dass Keywords keine Rolle mehr spielen? Nein, das nicht – nur anders. Wie bereits dargestellt, geht es weniger um das einzelne Keyword.

Vielmehr „weiß“ Google, dass zu einem bestimmten Thema mehrere unterschiedliche Keywords gehören. Wenn diese Keywords erscheinen, versteht Google um welches Thema es geht. Tritt gehäuft immer nur ein Keyword auf, während die wesentliche zum Thema gehörende Worte fehlen, wertet Google das als SPAM.

Beispiel:
Ein Koch, der über eine „schmackhafte Gemüsesuppe“ schreibt, muss neben dem Hauptkeyword „schmackhafte Gemüsesuppe“ auch Neben-Keywords wie: Möhren, schälen, Wasser kochen, salzen, gesund, Kräuter, etc. verwenden. Hier und da wir aus der “schmackhaften Gemüsesuppe” auch mal ein “leckerer Eintopf” oder einfach nur eine „Suppe“. Das Keyword selbst wird in sprachlichen Variationen verwendet.

Entscheidend ist also, dass alle Wörter einem natürlichen Sprachgebrauch entsprechen.
Der Punkt ist: Schreibe für Menschen und nicht für Suchmaschinen.

Überprüfe diesen Grundsatz doch einfach mit den Texten auf deiner Website. Hast du das Gefühl, dass alles verständlich ist, dann herzlichen Glückwunsch! Hast du allerdings das Gefühl, dass es hier und da gestelzt klingt und zu oft ein und dasselbe Wort vorkommt, dann solltest du deinen Text noch einmal überarbeiten.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Nutzerverhalten. Google ist in der Lage zu verstehen, ob sich ein Besucher intensiv mit einer Seite auseinander setzt. Öffnet er Unterseiten und verweilt er länger auf der Seite. Oder ist er nur kurz drauf geht und gleich wieder weg. Wie lange hält sich ein User auf deiner Seite auf, Stichwort: time on site (TOS)?  Klickt er überhaupt auf deinen Eintrag in den Suchergebnissen, Stichwort: click through rate (CTR)?

Wie kannst du das alles erreichen? Die Frage führt uns direkt in die Praxis.

Die praktische Anwendung

Ausgehend von dem Leitsatz „Inhalte für Menschen zu erstellen“, beantworte dir bitte der Reihe nach folgende Fragen.

Zusammenfassende Fragen für dein Content Marketing – SEO-Konzept:

  • Wen willst du erreichen?
  • Über welche Plattformen oder Sozialen Medien kannst du dein Publikum erreichen? Wo hält sich deine Zielgruppe auf? Wo unterhalten sich sich und beeinflussen sich gegenseitig? Wo entdecken sie neue für sie interessante Dinge?
  • Welche Inhalte und welche Formate helfen deinem Publikum und beantworten Fragen?
  • Hast du einen Plan über welche Kanäle du die Inhalte verteilst (Soziale Medien, Email, etc.)

Ergebnisse:

  • mehr Traffic
  • du baust Stück für Stück deine eigene Community auf
  • da du in der Tiefe über deine Themen schreibst, haben deine Seiten automatisch die richtigen Keywords (Keyword-Theming)
  • deine Inhalte werden von Google besser in den Ergebnissen gerankt
  • deine Domain Authority wächst
  • organisches Link-Building durch Verweise auf deine Seite

Die Schritte „Content erstellen“ und „verbreiten“ wiederholst du bitte so oft wie möglich. Das ist deine Hauptaufgabe im Online-Marketing.

Das faszinierende an diesem Vorgehen ist, dass du hierdurch nicht nur gut im Sinne der Suchmaschinen arbeitest, sondern dass du parallel eine tiefe und glaubwürdige Verbindung zu deinem Publikum aufbaust. Du wirst als Autorität auf deinem Gebiet wahrgenommen und bist schon ganz nah dran (wenn nicht schon dabei) Kunden hierüber zu gewinnen.

Lass mich bitte zwei Sätze wiederholen, damit sie sich einprägen. Ich halte sie für den Dreh- und Angelpunkt wie du Google und vor allem dein Publikum/ Zielgruppe in Zukunft glücklich machst:

Erstelle Inhalte zum Nutzen deines Publikums. Liefere Antworten auf die Fragen deines Publikums und beantworte sie persönlich, ehrlich und in der notwendigen Tiefe.

Nutze diese zwei Sätze als Filter und du machst richtig gute Websiteoptimierung.

Natürlich gibt es vom technischen Standpunkt einige Dinge zu beachten. Wenn Du aber beispielsweise als Plattform für deine Website WordPress einsetzt, sind ein Großteil der technischen Optimierungen bereits berücksichtigt.

Ich hoffe, ich konnte den Nebel um das Thema Suchmaschinenoptimierung für dich lichten und dir klare Sicht auf die entscheidenden Punkte geben. Endlich kannst du dich wieder den wirklich wichtigen Fragen deiner Zielgruppe widmen. Yeah! Freie Fahrt für lehrreche, spannende und unterhaltsame Inhalte.

Es ist nicht damit zu rechen, das sich diese SEO Grundlagen in absehbarer Zukunft verändern.
Falls doch, weißt du jetzt, wer dich auf dem Laufenden hält. 🙂

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